Energie – Projekt 2
Neubau der Unterstation Sorvilier
Patric Siegenthaler
Projektleiter, Hochspannungsanlagen, Ostermundigen
Mit der Unterstation Sorvilier betreibt die BKW einen wichtigen Knotenpunkt für die Überregionale Stromversorgung. An die Stelle der veralteten Unterstation trat ein platzsparender, moderner Stahlbau.
Zwischen der BKW und Arnold besteht eine langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit. So ist Arnold bereits bestens mit den bestehenden Anlagen der Unterstation in Sorvilier vertraut und hat an diesen unter anderem Revisions- und Instandhaltungsarbeiten ausgeführt.
Da die luftisolierten Hochspannungsanlagen (AIS) auf drei Spannungsebenen (132 kV, 50 kV und 16 kV) aber mittlerweile am Ende ihrer Lebensdauer abgekommen waren, entschied sich die BKW, diese vollständig zu erneuern. Im Zuge dessen sollte die Unterstation an genau derselben Stelle komplett neu errichtet werden.
Auf dieser Basis beauftragte die BKW Arnold mit der Montage und Inbetriebnahme der neu gebauten Unterstation (UST) am Standort Sorvilier im Berner Jura. Durch den Einsatz neuer Technologien konnte die in die Jahre gekommene UST einer raumeffizienten Konstruktion weichen und so ein Platzgewinn im Vergleich zu vorher erzielt werden.
Die Planungsphase des umfangreichen Projekts begann im Frühjahr 2015 mit dem Vorprojekt und nahm viel Zeit in Anspruch. Im August 2017 konnte die Umsetzung schliesslich in Angriff genommen werden. Die neue UST Sorvilier wurde als moderner Stahlbau realisiert, in welchen die neuen gasisolierten Schaltanlagen (GIS) integriert wurden. Durch diese kompakte Bauart konnte so viel Platz eingespart werden, dass der Neubau statt zwei Fussballfeldern nur noch ein halbes umfasst.
Daneben wurden neue Sekundärtechnik und Nebenanlagen, wie zum Beispiel Lüftung, Licht und Eigenstrombedarf installiert. Aus der Grösse des Projekts resultierte eine Vielzahl an Schnittstellen zwischen Baufirmen, Handwerkern und weiteren Beteiligten. Die Koordination dieser Schnittstellen erfolgte durch BKW, während Arnold für die komplette Montage und Inbetriebnahme der Komponenten verantwortlich zeichnete. Insgesamt wurden von Seiten Arnold bis zur Inbetriebnahme der Anlagen Ende des Jahres 2019 rund 8’000 Mannstunden erbracht.
Die grösste Herausforderung bei der Realisierung dieses Projekt bestand darin, auftretende Verzögerungen bei der Lieferung der Hauptkomponenten des Unterwerks zu bewältigen. Um eine rechtzeitige Inbetriebnahme zu gewährleisten, war eine grosse Planungsflexibilität erforderlich. Damit trotz der verzögerten Lieferzeiten den Fortschritt nicht gefährdet war, mussten die Ressourcen im Falle eines Engpasses umgeplant sowie verstärkt Arbeitskräfte engagiert werden, um Parallelarbeiten zu erlauben. Die gute Zusammenarbeit und die ausgezeichnete Kommunikation mit der BKW in diesem Projekt ermöglichten es, diese Vorgaben zu erfüllen und das Projekt termingerecht und budgetgerecht abzuschliessen.
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